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Das Dezember-Vorwort: Die Botschaft des Festes

Liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht erinnern Sie sich noch an die Worte, die ich Ihnen im vergangenen Jahr an dieser Stelle mitgegeben hatte.
Es ging unter anderem um eines meiner Hobbys, aber noch viel mehr um die melancholischen Momente für die Menschen fern der Heimat, wenn sie die Sendungen aus der Seemannsmission Duckdalben erreichen.
Einige Zeit zuvor schrieb ich bereits über das für mich schönste nichtdeutsche Weihnachtslied, welches von Chris Rea intoniert wurde und »Driving home for christmas« heißt.
Wieder ein paar Jahre zurück endete mein monatliches Vorwort mit dem Titel eines Buches von Karl May: »Und Friede auf Erden«.
All diese Vorworte sind getragen von der Kenntnis über mehrere Jahrhunderte, in denen das von uns »Fest der Liebe« genannte Weihnachtsfest selbst hier in unserer Heimat durchzogen war von Krieg, Hungersnöten und Krankheiten, die viele Tausend oder gar Hunderttausend Menschen dahinrafften.
Und auch jetzt wieder treiben mich diese Gedanken um, wenn ich an die Menschen denke, die an Weihnachten um Leib und Leben fürchten müssen oder sogar in bitterster Kälte nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben geschweige denn finden.
Doch die Kenntnis über die vergangenen Jahrhunderte gibt auch Lichtblicke preis. So hat es zum Beispiel zu Weihnachten 1914 – mitten im Schlachten des ersten Weltkrieges – einen lokal begrenzten »Weihnachtsfrieden« gegeben, währenddessen sich die Unglücklichen, die ins Feld geschickt wurden, gegenseitig mit kleinen Geschenken und sogar sportlichen Veranstaltungen beglückten. Bis dann, ja, bis dann die Vorgesetzten auftauchten und dem »Spiel« ein Ende machten.
Ähnliches erzählte mein Großvater, der den zweiten Weltkrieg in Gänze miterleben musste. Er hat nie viel erzählt, aber das schien im wichtig: der Gegner kannte die Bräuche zum Weihnachtsfest und so gab es eine ganz kurze, ebenfalls lokal eng begrenzte Periode des Friedens; denn trotz aller Propaganda galt das Bibelwort auch bei vielen Soldaten als unverrückbar. Wer weiß, was sonst passiert wäre.
Es zeigt sich also zu allen Zeiten, dass auch in schlimmstem Elend der Wunsch des Menschen nach Frieden ihm immanent ist, sich bei den meisten also nicht auslöschen lässt – oftmals auch aus den erwähnten melancholischen Gründen.
Daher sei mir auch eine weit verbreitete Plattitüde gegönnt: Denn wenn die Menschen, die aus welchen Erwägungen auch immer heraus Kriege vom Zaun brechen, selbst in die erste Reihe der Schützen müssten, wären wohl viele moderne Kriege zu vermeiden.
Doch blicken wir noch einmal zurück in das von mir ja nur als Schlusssatz vor Jahren erwähnte Werk »Und Friede auf Erden«. Viele wissen sicherlich, dass die Karriere von Karl Friedrich May, wie er mit vollständigem Namen hieß, nicht unbedingt geradlinig verlief, sondern einige Ecken und Kanten aufwies. In seinen Werken aber kristallisierte sich im Laufe seines literarischen Schaffens immer mehr der Wunsch nach dem guten, dem edlen Menschen heraus.
Das wiederum passt zur Entstehungsgeschichte des Werks, welches der Herausgeber Josef Kürschner eigentlich als »Hurra-Patriotismus« gedacht hatte (es sollte eine Glorifizierung der deutschen Soldaten in den Kämpfen beim Boxeraufstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden), welches ihm aber von May als pazifistisches Werk in mehreren Lieferungen »untergejubelt« wurde.
Daher hat er das Werk auch erst drei Jahre später vollendet, um es seinem Verleger Fehsenfeld im gewünschten Umfang von 600 Seiten zu liefern.
»Was hat das mit Weihnachen zu tun?« werden Sie sich fragen. Um die Ecke gedacht durchaus recht viel. Denn die Bibel ruft uns dazu auf, den Frieden zu suchen und die Geburt des Gottessohns und seine Lehre sind uns Anlass zu diesem wichtigen Fest und den mit ihm verbundenen Sehnsüchten, von denen die wichtigste die nach »Frieden auf Erden« ist.
Über Karl May werden wir bestimmt noch einmal wieder etwas lesen, doch jetzt geht es um das, was Sie in dieser Ausgabe finden werden. Und der Dezember hat wie immer einiges zu bieten.
Natürlich richte ich den Blick auf den Weihnachtsmarkt hier auf dem Bad Bevenser Kirchplatz. Der Wirtschaftsverein BBW+T und die BBM haben sich ins Zeug gelegt und dafür gesorgt, dass wir am 4. Advents-Wochenende wieder einen anheimelnden Weihnachtsmarkt genießen können.
Eine sehr beliebte Veranstaltung in der Adventszeit ist das Konzert des Gospelchores Lüneburg in der Dreikönigskirche, welches am Samstag, 13. Dezember stattfindet. Und am Weihnachtsmarkt-Wochenende besuchen uns auch noch die 12 Tenöre im Kurhaus mit ihren großartigen Stimmen.
Musik steht auch am 26. Dezember auf dem Programm, denn dann heißt es wieder Tanztee mit Eternity.
Ein Nachbericht über das 150-jährige Jubiläum des ältesten bekannten Kartenclubs findet sich ebenfalls in unserem Magazin genauso wie die Vorschau auf die ersten Highlights des kommenden Jahres. Da lässt sich vielleicht schon die eine oder andere Geschenkidee finden.
Und wir schauen auch noch einmal, was uns Bruckis Puppentheater in der Weihnachtszeit zu präsentieren weiß. Puppenspiele wirken immer wieder geradezu magnetisch auf die kleinen oder sogar großen Zuschauer.
Eine besondere Veranstaltung ist noch »Bad Bevensen singt«, ein Mitsingkonzert am 7. Dezember.
Wir bedanken uns für Ihre Treue als Leser. Genießen Sie die Festtage im Kreise von Familie und Freunden und kommen Sie gut ins neue Jahr!
Ihr
Jürgen Schliekau, Herausgeber
Falls Sie Fragen an mich haben, erreichen Sie mich montags bis samstags in der Zeit von 9 bis 10 Uhr unter der Telefonnummer 0151 50 74 55 01.